Der „Mit-Kindern-wachsen“ Entdeckungsraum

NEUER TERMIN: Kursstart für „Du & Ich“/Entdeckungsraum Kurs 1 (4-9 Monate) ist am 14.SEPTEMBER, immer donnerstags von 10.00 bis 11.15 /Anmeldung über mkw@freiraum-gestecke.de oder per Telefon
„Das Kind anregen zu müssen, das glauben wir nur, weil wir zu wenig Ahnung davon haben, was jeder Mensch an Entfaltungsmöglichkeiten mit auf die Welt bringt“ (Heinrich Jakoby 1889- 1964)

Wir treffen uns einmal in der Woche in altershomogenen Gruppen mit höchstens sieben Babies/Kleinkindern im Alter von ca. 4 bis 26 Monaten. Geben ihnen gemeinsam Raum und Zeit, um in Kontakt zu sein, am Boden und in der Welt anzukommen, den eigenen Körper zu entdecken, sich frei in Bewegung und Wagnis sowie auch in stillem Betrachten ganz zu erfahren.

Indem wir vertrauen und warten, verbunden sind, in vorbereiteter, dem Alter der Kinder entsprechend angepasster Umgebung, schulen wir auf ganz natürliche Weise unser Einfühlungsvermögen und ermöglichen uns, sowie den Kleinen eigenständiges Lernen. Wir laden Mütter wie Väter herzlich dazu ein, mit offenem Herzen in wohlwollendem Schauen auf ihr Baby, ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken und zu erfahren in einer Atmosphäre der Wertschätzung jedes einzelnen.

„Bei allem, was wir dem Kind „beibringen“, hindern wir es daran, es selbst zu entdecken.“Jean Piaget (1896-1980)
hölzernes Piklerdreieck

Mit kleinen Achtsamkeitsübungen möchten wir Sie darin unterstützen, gut für sich zu sorgen, sodass sie zu mehr Gelassenheit und Ruhe an stürmischen Tagen finden, sie die ungeahnten Kräfte ihrer eigenen, elterlichen Kompetenz wieder entdecken und ihre ganz individuelle Bindung zu ihrem Baby, ihrem Partner stärken.Gemeinsam also begeben wir uns auf die Suche nach ihrer Zeit und ihren persönlichen kleinen „Tankstellen“ im Alltag.Unsere Eltern-Kind-Kurse basieren auf den Grundlagen der freien Bewegungsentwicklung, dem selbstinitiierten Spiel und der beziehungsvollen Pflege nach Emmi Pikler. Weitere wichtige Einflüsse und Impulse lieferten uns zudem in Buchform“diese Freidenker und Visionäre

„Die Bewegung ist das Mittel, wodurch der Willealle Fibern zu durchdringen und sich selbst zu verwirklichen vermag. Der Mensch, der sich nicht bewegt, verletzt sich selbst in seinem tiefen Wesen, verzichtet auf sein Leben.“ Maria Montessori (1870-1952) (erkärend —> Fibern – Fasern)

Anmeldung jeweils zugehörig zum Kursangebot (siehe Programm) erbeten bei Anne Gutberlet unter der Rufnummer: 0561-3169870 und bei Mona Hahn unter der Rufnummer: 0160-2460664 oder 05603-9169792

 

—-> Zu den Fragebögen:

(siehe weiter unten)
diese sind bloß zum jeweils freiwilligen, personellen Ausfüllen für Sie selbst und ihren Partner gedacht, -um zusammen anhand dessen, sich noch einmal klarer mit Ihrem Mitgebrachten aus Ihrer eigenen Kindheit und den Werten, die sie anhand dessen für Ihr zukünftiges „Miteinander wachsen“ entwickeln, befassen zu können, also nicht für uns 😉
Den Bogen für Erstbesucher bitten wir Sie aber herzlich sich herunterzuladen, da hier einige Entdeckungsraum-„regeln“ sich erklärt darbieten und so zu besserem Verständnis des „Mit-Kindern-wachsen-Entdeckungsraumes“ beitragen.

(Lesen Sie hier mehr zum Ursprung des „Mit-Kindern-wachsen„-Entdeckungsraumes, ein Interview mit Christina Heilig. Sie blickt auf eine 15-jährige Erfahrung als Entdeckungsraum-Leiterin zurück und war Anne & mir eine wunderbare Lehrerin.)

—->Bitte beachten Sie:

Die Einteilung unserer kleinen Entdecker nach Altersmonaten stellt für uns bloß einen sehr vagen Richtwert dar, hiervon lässt sich das eigene, in der Vielfalt unterschiedliche „Wachsen“ eines jeden niemals bestimmbar machen. Um eine sichere Umgebung anhand der von uns ausgewählten Spiel- und Bewegungsmaterialien sorgfältig vorbereiten zu können, ohne zu überfordern, ist es uns wichtig, vorab ungefähr zu erfahren, an welchen momentanen Bedürfnissen des Kindes wir uns derzeit orientieren dürfen.

hölzernes piklerpodest in nahaufname

Lässt man den Säugling in Frieden… (Auszug aus „Friedliche Babies – Zufriedene Mütter“)

„Das Wichtigste habe ich bisher noch nicht erwähnt: nämlich, dass für einen gesunden Säugling seine eigenen Bewegungen, die Entwicklungen dieser Bewegungen, jede Einzelheit der Entwicklung andauernde Freude bedeutet. Der Säugling – lässt man ihn in Frieden_ erlernt das Drehen, das Rollen, das Kriechen auf dem Bauch, auf allen Vieren, das Stehen, Sitzen, Gehen nicht mühevoll, unter Zwang, sondern aus eigenem Ansporn selbständig, freudig, mit Stolz auf seine Leistung (wenn er auch zwischenrein manchmal zornig ist, dabei auch hin und wieder ungeduldig aufschreit). Gleichzeitig, beobachtet der Säugling seine Bewegungen mit unerhörtem Interesse und erstaunlicher Ausdauer. Er studiert aufmerksam, unzählige Male eine Bewegung. Ruhig sich Zeit lassend, experimentierend, sich darin vertiefend, genießt er und macht sich vertraut mit jeder kleinen Einzelheit, jeder Nuance der Bewegungen. Vielleicht ist es das Wiederholen dieses Studierens an sich, das dem Kind am meisten Freude bereitet.

Wichtiger als das Resultat ist die Methode

In den ersten 1-2 Jahren, beschäftigt er sich, „spielt“ tage- Wochen-vielleicht monatelang mit jeder einzelnen Bewegung. Jede hat ihre eigene Entwicklungsgeschichte. Eine baut auf eine andere auf. Behutsam, vorsichtig macht es Fortschritte. Es hat Zeit. Es geht der Sache auf den Grund, in allem möchte es vollkommen gewiss sein. Auf diese Art lernt das Kind gut sitzen, stehen, im allgemeinen sich gut bewegen. Jedoch wichtiger als das Resultat ist die Methode. Dieser Prozess des Lernens spielt eine sehr wichtige Rolle im ganzen späteren Leben des Menschen. Durch diese Art der Entwicklung gelangt der Säugling selbständig, mit geduldiger, ausdauernder Art, mit Sammlung seiner ganzen Aufmerksamkeit zu seinem Können. Er erlernt also im Laufe seiner Bewegungsentwicklung nicht nur, sich auf den Bauch zu drehen, nicht nur das Rollen, Kriechen, Sitzen, Stehen und Gehen, sondern es lernt auch das Lernen.

Er lernt sich selbständig mit etwas zu beschäftigen, an etwas Interesse zu finden, zu probieren, zu experimentieren. Er lernt Schwierigkeiten zu überwinden. Er lernt die Freude und Zufriedenheit kennen, die der Erfolg – das Resultat seiner geduldigen, selbständigen Ausdauer – für ihn bedeutet (…)

 

holzspielzeug, ein lederband welches durch verschieden förmige holzschmeichelstücke gezogen wurde auf einem zotteligen schafsfell
Die Freude am Lernen

Die Freude am Lernen hängt übrigens nicht immer vom „Resultat“ ab. Ein „nicht gelungener“ Versuch kann ebenso ein Erlebnis sein und Freude bereiten, wie ein gelungener. Die Bewegung selbst bedeutet Freude und es wäre schwer in jedem Fall zu entscheiden, ob das Kind vom „gelungenen“ oder vom „misslungenen“ Versuch lernt.

Diese spielerischen Versuche sind notwendige Teile der künftigen Entwicklung und bedeutet sogar unwiederbringlichen Verlust für das Kind, wenn es zu früh diese Versuche unterlässt oder dieses Spiel, diese aufmerksame, geduldige, vertiefte Beschäftigung mit sich selbst überhaupt nicht aufnimmt.“

(Auszug aus Emmi Piklers Buch, Friedliche Babies – zufriedene Mütter, S. 34 – 36)