Brand im Forsthaus an Pfingsten// Kursausfall bis Mitte 2019

Pünktlich zu Pfingsten, nach unserer Irlandreise, traf uns der heilige Geist.

(Auszug aus dem neuen Testament)

Pfingsten

Stundenbuch des Herzogs von Berry Les Très Riches Heures (15. Jh.)
Im 2. Kapitel der Apostelgeschichte werden die Erfahrungen der Jünger Jesu beim Pfingstfest, dem jüdischen Schawuot-Fest, in Jerusalem geschildert:

Die versammelten Jünger wurden vom Heiligen Geist erfüllt:
„Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.“

– Apg 2,1–4 EU

Brandursache war ein Lipoakku, der am Ladegerät im Wintergarten hing und sich selbst entzündete. Unglücklicherweise lagen noch ein paar mehr Akkus daneben, die dann mitbrennen durften. Rauch der aus dem Wintergarten quoll, sowie die Megastichflamme von einem Meter Durchmesser wurden prompt wahrgenommen, aber nach zwei leeren Feuerlöschern, einer eingeschmissenen Scheibe, viel Adrenalin und heldenhaftem Handeln in den ersten Schrecksekunden war klar, dass die Feuerwehr kommen muss. Denn der Gartenschlauch, der da in den Wintergarten tröpfelte konnte nicht mehr viel ausrichten. Die Familie, sowie lieber Besuch waren zum Zeitpunkt des Feuerausbruchs draussen im Hof, ich grade unterwegs zum Bahnhof anderen lieben Besuch zum Bahnhof fahrend. Als ich eintraf, stand das Dach lichterloh in Flammen und ein Großaufgebot an Feuerwehrwägen und Feuerwehrmännern und -frauen um das Forsthaus herum. Ein Glühnest wurde nicht gänzlich gelöscht und so brach erneut am darauffolgenden Tag gegen sechs Uhr morgens das Feuer unter den Ziegeln aus und fraß sich noch durch die andere Hälfte des Daches. Wieder hatten wir Glück im Unglück, trotz stündlicher Brandwache, letztmals um fünf Uhr morgens, dass Menschen, die auf dem Heimweg eines Festes von Metze kommend, das Feuer bemerkten, riefen und klopften und unseren Freund weckten.

http://www.clipzed.com/video/upywvho2k3amoilmxayqn2.html (Einsatzvideo vom ersten Brandtag)

Fremde Sprachen können wir noch nicht sprechen, aber wir sind noch immer unglaublich gerührt und dankbar, ob der vielen Menschen, die uns halfen und für uns da waren, sowie an erster Stelle, dass uns, die hier waren, nichts passiert ist, ein niemand verletzt wurde.

Eine Art Urvertrauen und eine Sicherheit, die wir spüren durften, im Sinne von, ist wirklich grosse Not da, sind wir gemeinsam, dann sind noch andere da, die auffangen und halten und geben können. Und so ein: „Wir können alles schaffen, Hauptsache wir sind da, miteinander und wohlbehalten“

„Doch wo anfangen?“- Auch wenn es innen nicht brannte, sondern „bloß“ ausserhalb der Grundmauern ( Wintergarten ) und unser Dach, war die Rußentwicklung ( Schwellbrand) enorm, manche Zimmer grau, manche pechschwarz. Und das viele Wasser, das neben neuem Dach den größten Schaden bildet. In Decken, Böden und Wänden.

Wir waren also in einer Art Schockstarre und können auch nun erst, acht Wochen nach dem Brand, den Rattenschwanz, den ein Ereignis an einem einzigen Tag, hinter sich herziehen kann, so einigermassen überblicken, welchen wir am Brandtag niemals so hätten erahnen können.

Der Impuls, überhaupt ins Handeln zu kommen, zu beginnen, kam von unserem lieben Freund, der schon vor dem Brand mit seinem Sohn da war und noch Tage danach blieb, dadurch, dass er einfach loslegte, anpackte, wo es nur ging, unsere abendlichen Besprechungen einleitete, die Führung übernahm und wir gemeinsam Verantwortlichkeiten für den nächsten Tag aufteilten.

So trauten wir uns auch um Hilfe zu bitten, nachdem Kilians Chorleiterin eine Hilfs-whatsappgruppe gründete mit den Chormitgliedern. Diese berieten und sammelten schon, bevor wir überhaupt davon erfuhren. Ich gründete daraufhin eine mit Freunden, Familie und Familienstammtischlern. Möbel und Kleidung, Kinderbücher, sowie Bettdecken und Bettwäsche wurden für uns von beiden Netzwerken organisiert, Essen und Getränke vorbeigebracht, eine Aussenküche angeschlossen und installiert, Möbel und Hausrat herausgetragen, gesäubert und verräumt, Hänger für nicht zu rettenden Hausrat geliehen, uns immer wieder Botengänge und viel Organisation abgenommen. Innerhalb von nur zweieinhalb Wochen war das komplette Haus ausgeräumt, der drittel des Hausrats, den wir gesäubert, retten wollten, verräumt und trocken gelagert und wir hatten im Entdeckungsraum ein wunderbar gemütliches, kuscheliges neues Zuhause, mit allem was wir brauchen. Ohne so viele helfende Hände und mitfühlende Herzen niemals so denkbar gewesen!

Aktueller Stand im Forsthaus, zwei drittel sind kompletter Rohbau, die Abriss/Säuberungsarbeiten Ende dieser Woche beendet, dann muss allmählich ein neues Dach drauf und der Innenraum aufgebaut werden. Alles in allem, ein Projekt von mindestens einem Jahr/wenn nicht sogar 1 1/2.

In dieser Zeit sind unsere Seminarräume nicht nutzbar. Und auch danach werden wir sehen, ob sich ein ganzjähriges Angebot überhaupt noch realisieren lässt, da ich mit den Kindern ab diesem Jahr nur noch halbjährig in Deutschland bin. Hier könnten wir gut noch eine Person mit im „FreiraumGestecke“-Boot gebrauchen, die halbjährig organisieren, anbieten mag 🙂 , mal so als kleiner Wink.

Momentan ist aber angedacht, dass zumindest die Entdeckungsraumkurse, sowie der Elternkompass Anfang/Mitte August nächsten Jahres (halbjährig) wieder anlaufen, insofern sich „Baustelle“ bis dahin hoffentlich erstmal erledigt hat.

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert